Hinweise zur schriftlichen Bewerbung

Bevor Sie Ihre Bewerbungsunterlagen zusammenstellen, sollten Sie sich Klarheit darüber verschaffen, welche Form der Bewerbung Sie gewählt haben. Bei der schriftlichen Bewerbung sind grundsätzlich zwei Formen zu unterscheiden: Anschreiben und Direktbewerbung. Das Anschreiben reagiert auf die Ausschreibung einer Stelle, sei es eine Anzeige in einer Zeitung oder im Internet, sei es ein schriftlicher Aushang. Die Direktbewerbung wird auch „Initiativbewerbung“ genannt, sie richtet sich blind an einen potentiellen Arbeitgeber.

Das Anschreiben
Die Unterlagen des Anschreibens sind vollständig, wenn es folgende Teile enthält:
1. Bewerbungsanschreiben
2. Lebenslauf
3. Zeugnisse
4. Referenzen (ggf.)
5. Foto

Das Bewerbungsanschreiben
Hier handelt es sich um eine sehr spezielle Textform mit einem bestimmten Aufbau, für den es gängige Konventionen gibt. Diese sind nirgendwo bindend geregelt. Die Textform des Bewerbungsanschreibens entwickelt sich daher permanent weiter, nicht ohne Einfluß bestimmter Moden. Grundsätzlich läßt sich zum Anschreiben folgendes sagen:
Es sollte den Umfang einer Textseite nicht überschreiten. Die Schrift sollte eine gängige sachliche Schrift sein, z. B. Times New Roman, Arial, Verdana. Sachlich sollte auch das Layout sein, es sein denn Sie bewerben sich in der Medienbranche oder in einer anderen designorientierten Branche. Hier können Sie sich, was die Gestaltung des Textes angeht, ruhig ein wenig austoben und eine Visitenkarte Ihrer eigenen gestalterischen Handschrift abgeben. Für alle anderen Fälle gilt aber, daß ein übersichtliches und gut strukturiertes Schreiben im Vordergrund steht. Denn der Personalverantwortliche, der Ihr Schreiben bekommt, möchte nicht von Äußerlichkeiten überredet werden. Er hat eine Aufgabe zu vergeben, für die er die passende Kandidatin/den passenden Kandidaten sucht. Daher sollte aus dem Schreiben schnell zu ersehen sein, ob Sie als Bewerber für die Position in Frage bzw. in die engere Auswahl kommen. Sie werden nicht aufgrund des Bewerbungsschreibens zu einem Gespräch eingeladen. Es soll lediglich dazu dienen, bei dem Personalverantwortlichen Interesse an Ihnen zu wecken und ihn dazu veranlassen, tiefer in Ihre Bewerbungsunterlagen hineinzuschauen. Wichtiger als das Bewerbungsschreiben ist der Lebenslauf.

Der Lebenslauf:
Es gibt drei verschiedene Formen des Lebenslaufes (CV):
– den chronologischen CV (am weitesten verbreitet)
– den funktionalen CV
– den komprimierten CV

Im deutschsprachigen Raum am weitesten verbreitet ist der chronologische CV. Er listet die einzelnen Stationen Ihrer Ausbildung und Ihrer Berufspraxis auf. Der funktionale CV bietet sich vor allem für Führungskräfte an oder für Personen, die bereits mehrere Positionen mit ähnlichem Aufgabenfeld innehatten. Er besteht aus einem chronologischen Teil und einem gesonderten Teil in dem berufliche Erfahrungen, Kenntnisse, Fähigkeiten und Qualifikationen in besonderer Breite aufgeführt werden. Der komprimierte CVist eine geschrumpfte Version des chronologischen CV. Im komprimierten CV werden nur die wesentlichen Stationen Ihres Ausbildungs- und Berufsweges aufgeführt. Den komprimierten Lebenslauf sollten Sie nur auf ausdrücklichen Wunsch des ausschreibenden Unternehmens verschicken. Er wird im allgemeinen nur zusammen mit einem Bewerbungsanschreiben verschickt. Und dient dem Unternehmen zur Vorauswahl. Aufgrund des komprimierten Lebenslaufes wird dort entschieden, ob Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen angefordert werden. In letzter Zeit nimmt eine aus dem angloamerikanischen Raum stammende Form des CV im Rahmen von Bewerbungsverfahren zu. Dabei wird die Chronologie umgekehrt. D.h. am Beginn Ihres Lebenslaufes steht nicht Ihre Schul- oder Berufsausbildung, dort steht Ihre zuletzt ausgeübte Tätigkeit.

Die Zeugnisse
Sie sollten möglichst alle Arbeitszeugnisse in die Mappe aufnehmen, sowohl Arbeitszeugnisse, als auch Schulabgangszeugnisse (Abschlusszeugnise). Die Positionierung der Zeugnisse sollte individuell nach den Erfordernissen der jeweiligen Bewerbung erfolgen. Es sollten also entweder die letzten Zeugnisse zuoberst in Ihrer Mappe liegen (chronologische Ordnung). Oder es sollten die Zeugnisse zu oberst liegen, die Ihre besondere Qualifikation für die ausgeschriebene Stelle hervorheben.

Referenzen
Mit Referenzen sollten Sie vorsichtig umgehen. Geben Sie Referenzen nur an, wenn sie sicher sind, das Sie Ihnen weiter helfen. Sollten der Referenzgeber in dem Betrieb beschäftigt sein, in dem Sie sich bewerben, so stellen Sie sicher, daß der Referenzgeber auch wirklich einen guten Stand innerhalb des Unternehmens hat.

Das Foto
Das Foto sollte auf einem gesonderten Deckblatt zentriert aufgeklebt werden. Das Deckblatt liegt zuoberst in der Bewerbungsmappe. Das Bild sollte in jedem Falle von einem professionellen Fotografen angefertigt werden. Vermeiden Sie Automatenbilder. Wenn Sie sich schlecht getroffen fühlen: Investieren Sie das Geld für neue Fotos. Sie sollten die Wichtigkeit des ersten Anblicks Ihrer Person nicht unterschätzen. Bei Einstellungen spielt, neben Erfahrung und Qualifikationen, Sympathie oft eine große Rolle. Gerade bei Stellen, in denen Kundenkontakte gepflegt werden, ist ihr Erscheinungsbild wichtig. Dazu kommt, daß in Großbetrieben, bei denen sehr viele Bewerbungen eingehen, nicht selten zunächst nach Sympathie ausgewählt wird.

Die Mappe
Die Mappe sollte eine dezente Farbe haben. Sie können eine gängige Klemmmappe aus dem Schreibwarenladen verwenden. Die Vorderseite der Mappe darf transparent sein. Das Bewerbungsanschreiben wird zur Mappe gelegt, bzw. auf die Mappe, nicht in die Mappe. Die Mappe selber wird durch das Deckblatt eingeleitet. Dieses ist zentriert mit dem Schriftzug „Bewerbungsunterlagen“ beschriftet. Darunter folgt das Wort „von“, darunter wiederum ist das Bewerbungsfoto auf das Deckblatt aufgeklebt. Unterhalb des Bewerbungsfotos folgen Name, Anschrift und dienstliche sowie private Telefonnummer. Als nächste Unterlage wird der Lebenslauf postitioniert. Danach werden Zeugnisse und zum Schluß die Referenzen in die Mappe eingefügt.

Die Direktbewerbung
Die Direktbewerbung, auch Initiativbewerbung genannt, richtet sich an einen potentiellen Arbeitgeber, für den Sie arbeiten möchten, bei dem Sie sich vorstellen können, daß Sie sich für ihn engagieren können. Es existiert allerdings keine Stellenausschreibung, auf die Sie sich beziehen. Die Direktbewerbung ist eine spezielle Textform, die sich vom Bewerbungsanschreiben vor allem dahingehend unterscheidet, daß Sie als Aufhänger nicht die Stellenausschreibung oder ein auf eine Ausschreibung hin erfolgtes Telefongespräch zur Grundlage hat. Einleitend bietet sich bei diesem Schreiben eine Würdigung des Unternehmens und seiner Erfolge an. Sollten aktuell Umstrukturierungsmaßnahmen in dem Unternehmen anstehen, so können Sie hierauf Bezug nehmen und Ihre Bewerbung damit begründen, daß Sie sich vorstellen können, im Rahmen dieser Maßnahmen eine Aufgabe zu übernehmen, bzw. den Betrieb zu unterstützen.
Die Direktbewerbung wird ohne die restlichen Unterlagen verschickt. Diese Form des Anschreibens soll zu einem ersten persönlichen Kontakt mit einem Personalverantwortlichen führen, der zumeist telefonisch hergestellt wird. Dazu gehört in das Ende der Direktbewerbung die Ankündigung eines Nachfassen Ihrerseits hinein, d. h. Sie kündigen an, daß Sie sich telefonisch melden wollen.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: kontakt@zeugnistest.de